
Bad Honnef. Do, 20. Nov. 2025, 18:30 – 20:00 Uhr
Vortrag der Historikerin Dr. Christiane Lamberty.
Für die Menschen im Siebengebirge bot der Rhein lange den perfekten Ort für Bade- und Schwimmvergnügen aller Art. Seit 1800 entstanden neben offenen Badestellen am Rhein die ersten Badeschiffe. Sie waren eher eine Art Tauchbecken und boten wenig Platz zum „richtigen“ Schwimmen.
Mit dem steigenden Bedürfnis nach Luft, Sonne und Bewegung verloren die engen dunklen Badeschiffe an Attraktivität. Strandbäder entstanden im Siebengebirge zuerst 1912 in Oberkassel. Mit ihnen warben die Rheinorte um die Gunst der Besucherinnen und Besucher. Gleichzeitig entzündeten sich gerade an ihnen gesellschaftliche Diskussionen um die Themen Freizügigkeit und Geschlechtertrennung. Zeitweilig fiel sogar die Geschlechtertrennung. 1929 kam es im Siebengebirge zu scharfen Auseinandersetzungen um die Möglichkeiten „sittlichen“ Badens. Nach großem Protest der Kirche wurden die Regeln für das gemeinschaftliche Baden wieder verschärft.
Dr. Christiane Lamberty – wissenschaftliche Referentin des LVR-Industriemuseums Tuchfabrik Müller in Euskirchen – war 2022 die Kuratorin der Ausstellung „Badespaß am Rhein” des Siebengebirgsmuseums der Stadt Königswinter.
Die profunde Kennerin rheinischer Kulturgeschichte kuratierte dort u. a. auch die letztjährige sehr populäre Ausstellung „Zwischen Wingert und Busch“ – die den engen Zusammenhang von Waldwirtschaft und Weinbau im Siebengebirge thematisierte – und 2019 die Ausstellung „Im Wald”.
Veranstaltungsort: Foyer des Bad Honnefer Rathauses, Rathausplatz 1, Bad Honnef
Veranstalter: Verein Gutenberghaus Bad Honnef e. V.
Foto: Innenansicht des Badeschiffs in Königswinter, Fotografie, vor 1925 © Heimatverein Siebengebirge e.V.
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